Wahrscheinlich hat jeder schon einmal in seinem Leben unter Bauchschmerzen gelitten. Bauchkrämpfe, ein Zwicken im Bauchraum und Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Verstopfung kennen wohl alle. Bauchschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben und oftmals sind sie harmlos. Welche Erkrankungen dahinterstecken können und wann Sie mit Bauchschmerzen besser zum Arzt gehen sollten, erfahren Sie hier. 


Welche Ursachen können Bauchschmerzen haben? 

Bei Bauchschmerzen handelt es sich um ein eher unspezifisches Symptom. Das bedeutet, dass die Ursachen von Bauchschmerzen vielfältig sein können. Hier bekommen Sie einen Überblick über mögliche Ursachen und Erkrankungen. 

Häufig sind Bauchschmerzen eher harmlos. Das Festessen zu Weihnachten war zu üppig, die Periode setzt ein oder man hat sich ein Gläschen Wein zu viel gegönnt. Auch ein Magen-Darm-Infekt oder verdorbene Lebensmittel können Bauchschmerzen auslösen. Nicht immer ist der Auslöser so schnell gefunden. Alle Organe und Strukturen, die sich im Oberkörper befinden, können grundsätzlich für Bauchschmerzen verantwortlich sein. Häufig sind die Verdauungsorgane wie Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und Gallengang an Bauchschmerzen beteiligt. Auch Leber, Nieren, Harnwege, Bauchfell, Gebärmutter, Samenleiter und viele anderen Organe können Bauchschmerzen verursachen. Je nach Lokalisation der Schmerzen kommen unterschiedliche Organe und Erkrankungen als Auslöser infrage.


Schmerzen im ganzen Bauch 

Wenn Schmerzen im ganzen Bauch spürbar sind, können folgende Auslöser dahinterstecken:
  • Magen-Darm-Infektion
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Divertikulitis
  • Lebensmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Milchzucker und Fruchtzucker
  • Zöliakie (umgangssprachlich auch Glutenunverträglichkeit)
  • Weizenunverträglichkeit, Weizenallergie und Weizensensitivität
  • akute Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • krankhafte Veränderungen der Hauptschlagader
  • Bauchfellreizung oder Bauchfellentzündung
 

Schmerzen im Oberbauch 

Oberbauchschmerzen und Magenschmerzen können folgende Auslöser haben: 
  • Magenerkrankungen wie Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür oder Reizmagen
  • Erkrankungen des Zwölffingerdarms
  • Darmverengung
  • Lympherkrankung
  • Lebererkrankungen, vor allem Schmerzen im rechten Oberbauch können darauf hindeuten
  • Gallenblasenentzündung
  • Blinddarmentzündung, Schmerzen treten hier manchmal auch im rechten Oberbauch auf
  • Geschwulst am rechten Dickdarm
  • Erkrankungen der Milz
  • Nierenerkrankungen
  • innerer Eingeweidebruch
  • Erkrankungen des Zwerchfells
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
 

Schmerzen in der Mitte des Bauches 

Lassen sich die Bauchschmerzen in der Bauchmitte rund um den Nabel lokalisieren, können diese folgende Ursachen haben:
  • Nabelbruch, Nabelhernie
  • Nabelkoliken
  • Reizdarmsyndrom
  • Verwachsungen am Dünndarm können im Darm zu Schmerzen führen
  • beginnende Blinddarmentzündung
  • Erkrankungen der Hauptschlagader, zum Beispiel ein Aneurysma
 

Schmerzen im Unterbauch 

Für Schmerzen im Unterbauch können folgende Erkrankungen verantwortlich sein:
  • Blinddarmentzündung, häufig im rechten Unterbauch spürbar
  • Divertikelentzündung
  • Blasenentzündung
  • Nierensteine und Blasensteine, Harnleiterkolik
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Beckenvenenthrombose
  • Leistenbruch


Bei einer Entzündung des Blinddarms können Schmerzen also an unterschiedlichen Stellen auftreten. Häufig werden diese jedoch im rechten Unterbauch lokalisiert. Bei Frauen können Schmerzen im linken Unterbauch häufiger auftreten. Diese Schmerzen können durch die Menstruation, aber auch durch Erkrankungen wie Endometriose, Eierstockkrebs und Harnwegsinfektionen verursacht werden. Sind Männer von Unterleibsschmerzen betroffen, könnte eine Prostataentzündung vorliegen. 

Wichtig zu wissen: Bauchschmerzen können auch psychische Ursachen haben und beispielsweise stressbedingt sein.

Was hilft bei Bauchschmerzen? 

Kommt es zu Magenschmerzen nach dem Essen, kann es hilfreich sein, Ernährungsfehler zu korrigieren. Zu fettreiche, ballaststoffarme Ernährung kann Bauchschmerzen begünstigen. Eine Ernährungsumstellung ist empfehlenswert. Mit einem Essenstagebuch können mögliche Auslöser lokalisiert werden. Bei leichten Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen und Durchfall können Bettruhe, Kräutertees, Wärme durch z.B. Wärmflaschen und magenschonende Kost helfen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgt dafür, dass Krankheitserreger schneller ausgeschieden werden. Zudem wird dadurch der durch Durchfall verursachte Flüssigkeitsverlust ausgeglichen.

Nicht immer können Bauchschmerzen und Übelkeit durch Bettruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kuriert werden. Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wann Sie mit Bauchschmerzen zum Arzt sollten. 


Wann sollte man bei Bauchschmerzen zum Arzt? 

Sind die Bauchschmerzen sehr stark und halten diese länger an, sollten Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Das gilt auch dann, wenn Sie sich ungewöhnlich unwohl fühlen. Wenn folgende Symptome hinzukommen, sollten Sie ebenfalls umgehend ärztlichen Rat einholen:
  • blutiger Durchfall
  • Blut im Stuhl
  • teerschwarzer Stuhl
  • starke Rücken- oder Bauchschmerzen
  • Fieber
  • stark aufgetriebener Bauch
  • Atemnot
  • Bewusstseinsstörungen
  • dauerndes oder wiederholtes Erbrechen
  • Erbrechen von Blut oder Stuhl
  • plötzliche Blutungen aus der Harnröhre, der Scheide oder dem Darm kein Wasserlassen möglich
  • kein Stuhlgang möglich
  • Kreislaufprobleme wie kalter Schweiß, fahle, blasse oder bläulich-violett verfärbte Lippen und Haut


Achtung: Ein akuter Bauch ist ein Notfall. Starke Bauchschmerzen sowie eine stark angespannte Bauchdecke, die auf Druck mit Schmerzen reagiert, können auf einen akuten Bauch hinweisen. Die Abwehrspannung der Bauchdecke kann Anzeichen einer Bauchfellreizung oder Bauchfellentzündung sein. Es können weitere Alarmsymptome wie Kreislaufschwäche, Übelkeit, Erbrechen, hohes Fieber und Schock hinzukommen. Da es sich hierbei um einen Notfall handelt, sollten Betroffene umgehend in der Klinik behandelt werden. 


Bauchschmerzen in der Schwangerschaft 

In der Schwangerschaft treten Bauchschmerzen häufiger auf. Der Körper muss sich an die Schwangerschaft anpassen. Die Mutterbänder werden beansprucht, die wachsende Gebärmutter drückt auf die umgebenden Organe und auch die hormonellen Veränderungen können sich durch Bauchschmerzen und Übelkeit bemerkbar machen. Plötzlich auftretende, starke Bauchschmerzen können jedoch auf schwerwiegende Komplikationen hinweisen. Besonders aufmerksam sein sollte man, wenn zusätzliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Blutungen hinzukommen. 


Zudem können auch Erkrankungen, die nichts mit der Schwangerschaft zu tun haben, dahinterstecken. Blinddarmentzündungen, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Darmerkrankungen, Gallenblasenentzündungen und Erkrankungen der Harnwege können auch Schwangere treffen. 


FAQ 

Was sind Hausmittel bei Bauchschmerzen? 

Bei leichten Bauchschmerzen ohne ernste Ursache können Hausmittel wie Ruhe und Entspannung, magenschonendes Essen, viel trinken, Kräutertees (Fenchel, Kamille, Kümmel, Ingwer und Pfefferminz), Verzicht auf Kaffee, Rauchen und Alkohol sowie Massagen und Wärme helfen. 


Was tun bei Bauchschmerzen mit Durchfall? 

Bei Bauchschmerzen mit Durchfall sollten Betroffene viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Hier eignen sich Wasser, Kräutertees und Saftschorlen. Auch eine Hühner- oder Gemüsebrühe kann sehr wohltuend sein. Essen sollte man nur leichte Kost. Bei anhaltenden Beschwerden und auffälligen Symptomen wie Fieber, Schwindel oder Kreislaufproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden. 


Was hilft bei Bauchschmerzen und Übelkeit? 

Bei Bauchschmerzen mit Übelkeit kann ein Ingwer-Wasser oder ein Ingwer-Tee sehr hilfreich sein. Ingwer wirkt gegen Übelkeit und kann Magenschmerzen abmildern. Bei stressbedingten Magenschmerzen kann Melisse beruhigend wirken. Sind Übelkeit und Bauchschmerzen sehr stark und kommen weitere Symptome hinzu, sollten Sie sich ärztlichen Rat holen. 
 

Fazit 

Bauchschmerzen können sehr viele Ursachen haben und müssen in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden, wenn diese sehr stark sind, länger anhalten und Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber hinzukommen. Mit Wärme, Ruhe und verschiedenen Tees können Sie Ihren Körper unterstützen. Achten Sie auf genügend Flüssigkeitszunahme und Schonkost, vor allem wenn der schmerzende Bauch auch Durchfall verursacht.
 
Jetzt zum Newsletter anmelden und Fr. 5.- Willkommensgutschein sichern.
Ich möchte künftig mit dem Orbisana-Newsletter per E-Mail über Neuheiten, aktuelle Angebote, Aktionen und weitere Themen rund um Gesundheit informiert werden. Diese Einwilligung können Sie jederzeit am Ende eines Newsletters widerrufen. Zur Datenschutzerklärung.