Barfuss-Laufschuhe liegen seit einiger Zeit im Trend. Aber was sind Barfuss-Laufschuhe eigentlich? Und eignen sich die Schuhe mit der dünnen Sohle für alle?
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Was sind Barfuss-Laufschuhe genau?
Barfussschuhe sind Schuhe ohne Fussbett und Absatz. Sie haben eine Sohle, zum Schutz vor den Elementen. Die Sohle ist aber so dünn und flexibel, dass Sie in diesen Schuhen jeden Kieselstein und jede Unebenheit im Boden spüren können - als ob Sie Barfuss laufen würden.
Eine Dämpffunktion haben Sohlen der Barfuss-Laufschuhe nicht. Ihr Körper muss nun Ihr Gewicht bei jedem Schritt selbst abfangen. Auch die Zehenbox ist anders geschnitten als bei herkömmlichen Schuhen: Sie ist deutlich grösser und bietet den Zehen genügend Platz, sich zu entfalten.
Die Vorteile von Barfuss-Laufschuhen
Seit einigen Jahren liegen Barfuss-Laufschuhe oder Barfussschuhe im Trend. Dies haben diese Schuhe verschiedenen Studien zu verdanken: Es wurde festgestellt, dass Barfusslaufen sehr gesund ist. Für die Füsse und den gesamten Bewegungsapparat.
Fussfehlstellungen und Probleme beim Laufen, sollen durch jahrelanges Tragen von normalen Schuhen mit dicken Sohlen, Absatz und einer engen, unnatürlichen Zehenbox erst entstehen. Der Absatz – in der Fachsprache Sprengung genannt – ist bei fast allen herkömmlichen Schuhmodellen vorhanden. Auch bei Männerschuhen und normalen Sportschuhen.
Diese Sprengung, die Höhendifferenz zwischen Ferse und Vorfuss, führt zu einem unnatürlichen Gangbild und belastet – über Jahre – die Muskeln und Sehnen unnatürlich. Barfussschuhe haben dagegen weder Sprengung, noch eine dicke, feste Sohle. Die Zehenbox ist im Idealfall so gross, dass sich alle Zehen frei entfalten können. So sollen Sie mit diesen Schuhen so natürlich „wie Barfuss“ laufen – auch im Winter.
Diese Vorteile bringen Barfuss-Laufschuhe:
- Barfussschuhe stärken die Fuss- und Beinmuskulatur, da der Fuss die Unebenheiten im Boden bei jedem Schritt ausgleichen muss.
- Durch die breite Zehenbox können sich die Zehen entfalten – das führt zu einem festeren Stand und einer besseren Balance.
- Barfussschuhe sind leicht und bequem.
- Die dünne, flexible Sohle bietet genügend Schutz vor den Elementen.
Für wen sich Barfuss-Laufschuhe nicht eignen
Bevor Sie sofort Barfuss-Laufschuhe bestellen, beachten Sie, dass Barfuss-Laufschuhe nicht für jede Person geeignet sind. Barfussschuhe haben auch Nachteile – vor allem dann, wenn Sie seit vielem Jahren normale Schuhe mit einer dickeren Sohle tragen.
Barfuss-Laufschuhe bieten wenig Halt. Bei einer fehlenden Fussmuskulatur durch das Tragen herkömmlicher Schuhe, kann dies zum Problem werden. Auch Menschen mit Fussfehlstellungen oder Fehlbildungen an den Füssen sollten nicht von heute auf morgen auf Barfussschuhe umsteigen.
Falls Sie unter Fussfehlstellungen leiden, nehmen Sie vor dem Kauf von Barfuss-Laufschuhen vorsichtshalber eine orthopädische Beratung wahr. Möglicherweise benötigen Sie spezielle Fusseinlagen oder eine Physiotherapie. Alleine durch Barfusslaufen lassen sich bestehende Probleme nicht „weglaufen“.
Für Menschen mit Diabetes oder Menschen mit Erkrankungen des Nervensystems sind Barfuss-Laufschuhe ebenfalls nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Diese könnten durch Druckstellen die Füsse verletzen. In diesem Fall sind spezielle Gesundheitsschuhe besser geeignet.
Auch Menschen mit Übergewicht sollten sich sehr langsam an die neue Belastung herantasten. Da Barfuss-Laufschuhe über keinerlei Dämpfung verfügen, werden die Sehnen und Bänder schneller überlastet.
Mit Barfuss-Laufschuhen trainieren – drei praktische Tipps für den Einstieg
Haben Sie sich für Barfuss-Laufschuhe entschieden, sollten Sie diese Tipps beachten:
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Die Fussmuskulatur muss langsam aufgebaut werden. Gewöhnen Sie sich also langsam an die neuen Schuhe und überfordern Sie Ihre Füsse nicht. Achten Sie auf Ihr Empfinden. Schmerzen in den Füssen sind ein deutlicher Hinweis auf eine Überbelastung. Der Muskelaufbau der vernachlässigten Fussmuskulatur kann Monate dauern.
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Beginnen Sie am besten auf einem weichen Untergrund – Waldboden oder Wiesen sind der geeignete Einstiegsort für das Training. Erst wenn Sie sich sicherer fühlen, sollten Sie sich auf Asphalt und Schotterwege wagen.
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Eine Zwischenlösung oder ein Kompromiss zu Barfuss-Laufschuhen sind Minimalschuhe. Diese verfügen über eine dickere Sohle und mehr Halt, allerdings haben Sie wie Barfussschuhe keine Sprengung, d. h. es besteht kein Höhenunterschied zwischen Ferse und Fussspitze in der Sohle.
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