Multiple Sklerose (MS)
Sie, einer Ihrer Angehörigen oder Freunde haben die Diagnose Multiple Sklerose erhalten? Das ist ein Schock und viele Patienten denken, dass sie ihre Träume, Pläne und Ziele aufgeben müssen. Mit der richtigen Therapie können die Symptome allerdings behandelt werden und mit passenden Hilfsmitteln ist ein relativ normales Leben möglich und Ihre Mobilität kann erhalten bleiben.
Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit. Das heisst, die Immunzellen des eigenen Körpers – normalerweise zuständig für die Abwehr von Bakterien und Viren – greifen Zellen im Körper an und zerstören diese. Bei MS werden die Nervenzellen angegriffen und es entstehen Entzündungen. Diese sorgen dafür, dass Nervensignale nicht weitergeleitet werden können und es zu Nervenausfällen kommt.
Multiple Sklerose wird auch Krankheit der 1.000 Gesichter genannt, da es viele verschiedene Krankheitsbilder gibt und kein Krankheitsverlauf dem anderen gleicht. Einige Patienten zeigen viele der im Folgenden genannten MS Symptome andere nur wenige.
Erste Symptome bei Multiple Sklerose sind häufig:
- Kribbeln und Taubheitsgefühl in Armen und Beinen
- Extreme Müdigkeit
- Verschwommenes Sehen und Sehstörungen
- Blasenstörungen
- Bewegungsstörungen
- Unsicherheit beim Gehen und Stehen
Bei fortschreitender Krankheit treten
- Muskelschwäche
- Lähmungen
- Spastiken auf.
Meist treten die ersten Symptome von MS bei jungen Erwachsenen auf. In Deutschland leiden mehr als 200.000 Menschen an dieser Autoimmunkrankheit. Frauen erkranken weitaus häufiger an MS als Männer.
Multiple Sklerose tritt in Schüben auf. In den Phasen dazwischen haben viele Patienten keine Beschwerden. Mit Fortschreiten der Krankheit bleiben die Beschwerden auch zwischen den Schüben bestehen. Anders als Sie vielleicht denken, muss die MS Krankheit nicht automatisch mit einer schweren Behinderung einhergehen, 50 % der Patienten können auch nach 15 Jahren noch gehen.
MS ist nicht heilbar. Allerdings können Medikamente und Reha-Therapien den Verlauf beeinflussen und den Zustand vieler Patienten verbessern. Mithilfe dieser Therapien sollen Schübe und möglich Behinderungen vermieden oder zumindest verlangsamt werden.
Versorgungsphasen bei Multiple Sklerose
- ↓ Diagnose MS: Informationen einholen. Den Status nach dem ersten Schub bestimmen. Hilfsmittel sind oft noch nicht nötig.
- ↓ Auftreten von Schüben: Erprobung und Verordnung benötigter Hilfsmittel
- ↓ Kostenvoranschlag z.B. für Gehilfen oder einen Rollstuhl
- ↓ Einreichung und Prüfung durch die Krankenkasse
- ↓ Anlieferung des Hilfsmittels
- ↓ Hilfsmittel-Testphase: Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen
- ↓ Nach ca. 6 Monaten: Prüfung und Wartung
- ↓ Nach ca. 3-5 Jahren: Ersatz bzw. Austausch des Hilfsmittels
Trotz MS uneingeschränkt unterwegs

Ausflüge mit Rollstuhl

Fahrdienste

Elektrische Brems- und Schiebehilfe

Treppensteiger
Mobil trotz MS: Wir beraten Sie gerne zu folgenden Hilfsmitteln
Wir stellen Ihnen zahlreiche Hilfsmittel bereit, die Ihnen helfen, Ihren Alltag weiterhin bestmöglich zu gestalten.
Gehhilfen und Spazierstöcke

Gehhilfen unterstützen Sie im Alltag und erleichtern die Fortbewegung. Wir führen Modelle in verschiedenen Ausführungen, Mustern und mit unterschiedlichen Funktionen. Neben einer schönen Optik zeichnen sich unsere Gehhilfen durch eine gute Stabilität aus.
Einlagen & Bequemschuhe

Einlagen und Bequemschuhe helfen bei Unsicherheiten beim Gehen. Spezialeinlagen sorgen dafür, dass Fehlhaltungen verbessert und Verspannungen gelöst werden. Nach einer Gang- und Bewegungsanalyse fertigen unsere Orthopädieschuhtechniker Ihre Einlagen und Schuhe nach Mass an.
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Tipp: Krankenkassen übernehmen die Kosten für neuromuskuläre Einlagen und orthopädische Schuhe für MS-Patienten. |
Orthesen

Auch Orthesen helfen bei Gangunsicherheiten. Bei uns sind verschiedene Orthesen erhältlich:
- GoOn-Orthese: Ist Ihre fusshebende Muskulatur in geringem Masse beeinträchtigt, hilft eine GoOn-Orthese Ihren Fuss in neutraler Position zu halten. So wird Ihr Gang sicherer und Stolpern kann vermieden werden. Diese Orthese eignet sich optimal als Einstiegsmodell, um die Nützlichkeit einer Orthese kennenzulernen und zu testen, wie sich eine Orthese anfühlt.
- Fussheberorthesen: Diese Orthesen unterstützen das Anheben des Fusses in der Schwungphase und kommen bei grösseren Einschränkungen zum Einsatz.
- Knierorthesen: Auch Knierorthesen bieten Unterstützung beim Gehen, helfen Ihnen dabei, Stürze zu vermeiden und versprechen mehr Mobilität.
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Tipp: Bei der Beantragung von Fusshebesystemen sollten Sie Ihrem Antrag die folgenden Dinge beifügen: |
- neurologischen Befundbericht
- Übersicht, welche Hilfsmittel bisher getestet wurden
- Information, ob bereits eine Fusshebung durch eine Elektrostimulation sattgefunden hat
Rollatoren

Neben klassischen Rollatoren haben wir auch besonders leichte und transportable Rollatoren im Angebot. Zu unserem umfangreichen Sortiment gehört unterschiedliches Zubehör wie: Taschen, Halterungen und Regenschirme. So können Sie Ihren Rollator in allen Lebenslagen und bei jedem Wetter nutzen.
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Tipp: Rollatoren sind bei Ihrer Krankenkasse verordnungsfähig, da sie zu den Standardhilfsmitteln gehören. |
Aktiv-Rollstuhl

Mit einem Aktiv-Rollstuhl können Sie aktiv am Leben teilnehmen. Die Modelle sind komfortabel und manövrierfähig und sehr beliebt bei Sportlern.
Sie können individualisiert werden, sodass mit ihnen unterschiedliche Sportarten ausgeführt werden können. Wir bieten Ihnen eine kompetente Beratung und stehen Ihnen zur Seite, um das für Sie passende Modell zu finden.
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Tipp: Handbikes, welche einfach am Rollstuhl befestigt werden können, ermöglichen zusätzliches Training für Ihre Armmuskeln. Diese sind auch mit elektrischer Unterstützung erhältlich. |
Restkraftverstärker und Zusatzantrieb

Dank Restkraftverstärker oder Zusatzantrieb bleiben Sie mobil, auch wenn die eigene Körperkraft nachlässt. Praktische Funktionen wie eine Aufstehhilfe unterstützen Sie bei unterschiedlichen Handlungen und erleichtern Ihnen den Alltag.
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Tipp: Dem Antrag für einen Aktiv-Rollstuhl, einem Restkraftverstärker oder einem Elektroantrieb sollten Sie den neurologischen Befundbericht und Angaben zu folgenden Fragen beifügen: |
- (Inwieweit) Ist Ihre Armkraft eingeschränkt?
- Welche Mobilität soll mit dem Hilfsmittel sichergestellt werden?
- Warum ist ein Standard-Rollstuhl nicht ausreichend?
- Welche individuellen Anpassungen muss das Hilfsmittel aufweisen?
Sitzkissen

Sitzkissen können individuell angepasst werden und sorgen dafür, dass Sie optimal sitzen und Druck und Scherkraft reduziert werden. So werden gefährdete Körperstellen entlastet.
Bewegungstrainer

Bewegungstrainer helfen Ihnen dabei, Ihre Muskulatur zu erhalten und aufzubauen – ein wichtiger Aspekt für MS-Patienten. Bewegungsschienen für Arme und Beine ergänzen Therapie und Eigenübungen.
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Tipp: Mit dem Antrag bei der Krankenkasse sollten Sie den neurologischen Befundbericht einreichen. Eventuell bekommen Sie von Ihrer Krankenversicherung einen Fragebogen, wir unterstützen Sie gerne beim Ausfüllen. |
Elektrische Muskelstimulation

Ihre Muskeln können auch mithilfe von Strom stimuliert werden. Mit einer Reizstromtherapie kann das Feingefühl in den Händen verbessert werden. Bei der sogenannten transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) werden die sensorischen Nervenbahnen stimuliert und die Durchblutung gefördert. TENS-Geräte helfen bei
- Fusshebeschwäche
- Taubheitsgefühl
- Sensibilitätsstörungen
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Tipp: Elektrische Muskelstimulationen sind verordnungsfähig, gehen allerdings mit einer Erprobungsphase einher. Dies sollte auf der Verordnung des Arztes vermerkt sein. |
HomeCare Inkontinenzversorgung

Ist die Blasenfunktion im Zuge von MS beeinträchtigt, ermöglichen Katheter wie der wiederverschliessbare SpeediCath Flex eine saubere, diskrete und hygienische Handhabung und Entsorgung. Das ansprechende Äussere sorgt dafür, dass er – dank raffinierter Verpackung – nicht mehr an ein medizinisches Gerät erinnert.
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Tipp: Informieren Sie Ihre Krankenkasse über die Menge, die Sie im Monat brauchen. Unsere HomeCare Spezialisten helfen Ihnen dabei, die richtige Anzahl zu bestimmen. |
Barrierefreies Bad

Verschiedene Hilfsmittel für Ihr Badezimmer ermöglichen es Ihnen, Ihr Badezimmer (fast) uneingeschränkt zu nutzen. Denken Sie dabei an
- Höhenverstellbare Toiletten
- Höhenverstellbare Waschbecken
- Einstiegshilfen für die Badewanne
Auch Armaturen und andere Gegenstände in Ihrem Badezimmer können angepasst werden, um Ihnen die Nutzung des Badezimmers zu erleichtern.
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Tipp: Von der Pflegekasse können Sie bis zu 4.000€ für eine Wohnraumanpassung erhalten. |
Pflegebetten

Ein Pflegebett kann an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden: Ein niedriger Einstieg erleichtert das Aufstehen und den Einstieg ins Bett und je nach Wunsch können verschiedene Bauteile elektrisch verstellt werden. Wir verfügen über Comfort- und Premiummodelle, die nicht nur funktional sind, sondern auch ein schönes Design aufweisen.
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Tipp:Für die Bewilligung eines Pflegebettes ist Pflegestufe 1 notwendig. |
Lagerungshilfe

Lagerungshilfen entlasten und stabilisieren während des Schlafs. Die geeignete Form ist abhängig von der jeweiligen Einsatzform.
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Tipp: Hilfsmittel wie Lagerungs- und Transferhilfen sind verordnungsfähig. |
Transferhilfe

Transferhilfen helfen vor allem Angehörigen und Pflegepersonal dabei, Sie zum Beispiel vom Bett ins Bad zu bringen. Mit einem Patientenlifter werden sie optimal unterstützt.
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Tipp: Hilfsmittel wie Lagerungs- und Transferhilfen sind verordnungsfähig. |
Mobil trotz Treppe

Treppen können für diejenigen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, unüberwindbar sein. Dies muss jedoch nicht so sein: An der Haustür helfen Rollstuhlrampen, den Eingang zu erreichen und im Haus sorgen Treppenlift und Treppensteiger dafür, dass Sie in die obere(n) Etage(n) und wieder hinuntergelangen. Wir bieten Ihnen unterschiedliche Modelle, bei denen Sie auf einem Sitz Platz nehmen oder der gesamte Rollstuhl hinaufbefördert wird. Auch bei Treppenliften verfügen wir über verschiedene Modelle, die zu den unterschiedlichen Bauarten von Treppen passen.
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Tipp: In Zusammenhang mit Treppenlift und Treppensteiger sollten Sie eine Erprobungsphase bei der Verordnung mit der Krankenkasse einplanen. Der Einbau eines Treppenliftes gehört zur Wohnumfeldanpassung, die bei der Pflegekasse beantragt werden kann. |
Kommunikationshilfe

Ist Ihre Kommunikation eingeschränkt, ist dies ein grosser Einschnitt ins Leben, gehören Umgang und Kommunikation mit anderen doch zum Leben dazu. Dynamische und statische Kommunikationshilfen machen eine Kommunikation weiterhin möglich.
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Tipp: Fügen Sie dem Antrag den logopädischen Bericht bei. |